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  Zum Schiller-Gedenkjahr


Peter-André Alt: Friedrich Schiller. München: C. H. Beck 2004. 128 S., kart. 7,90 Euro
Der Autor der maßstabsetzenden zweibändigen Schiller-Biografie war sich nicht zu schade, sein Wissen noch einmal in einer Einführung für Schüler und Studenten zu konzentrieren. Hervorragend!
   
Sigrid Damm: Das Leben des Friedrich Schiller. Eine Wanderung. Frankfurt am Main: Insel Verlag 2004. 489 S., geb. 24,90 Euro
Glänzend erzählte Biografie, die vor subjektiver Darstellung nicht zurückscheut. "Arbeiten" wird man mit diesem Buch nicht können, denn die Kapitel sind nicht klar gegliedert, auch fehlen Register. Schon bei "Christiane und Goethe" scheinen sich Autorin und Lektor vor dem Kürzen gescheut zu haben. Dennoch: Besser zu lesen ist derzeit keine Schiller-Biografie!
   
Harald Gerlach: "Man liebt nur, was einen in Freyheit setzt". Die Lebensgeschichte des Friedrich Schiller. Weinheim, Basel: Beltz & Gelberg 2004. 190 S., geb. 14,90 Euro.
Der 2001 gestorbene Erzähler und Lyriker hat sich immer wieder Goethes, Schillers und der Außenseitergestalten ihrer Zeit angenommen. Seinem Naturell entsprechend lag eine gegen den Strich gebürstete geschlossene Schiller-Biografie nahe. Sie musste nun aus dem Nachlass herausgegeben werden. Auch wenn der letzte stilistische Glanz diesmal leider fehlt, ist das Buch darum nicht weniger wertvoll. Vom Ansatz her auch gut für ältere Schüler geeignet.
   
Torsten Körner: Schiller für Eilige. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 2003. 152 S., kart. 7,95 Euro (ATV Nr. 1959)
Nacherzählungen der wichtigsten Dramen des Dichters. (Bedauerlicherweise fehlen "Demetrius" und "Die Braut von Messina".) Dazu ein kundiger Extrakt seines Wirkens und Nachwirkens, geflügelte Worte und Lesetipps. Das Ganze außerordentlich hilfreich als Einstieg, aber ohne den Humor anderer Bände der Reihe (Goethe, Wagner, Wilde).
   
Ursula Naumann: Schiller, Lotte und Line. Eine klassische Dreiecksgeschichte. Frankfurt am Main: Insel Verlag 2004. 195 S., kart. 8 Euro (Insel Taschenbuch Nr. 3079)
Schiller zwischen Frau und Schwägerin: "Ach wie schön wird es in Zukunft seyn, wenn alles unter uns gemeinschaftlich seyn wird." Gut belegtes biografisches Seitenstück zu einer nicht unproblematischen, gern verschwiegenen Herzensverwirrung des Dichters.
   
Rüdiger Safranski: Schiller oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus. München: Hanser 2004. 559 S., geb. 25,90 Euro
Der durch seine Nietzsche-, Schopenhauer- und E.T.A. Hoffmann-Bücher bekannt gewordene Autor legt hiermit die sicher tiefgründigste Schiller-Biografie des Jahres vor. Ihm gelingt die vom Genre verlangte Notwendigkeit klaren Erzählens, geschickten Arrangierens und bündigen Formulierens auch dort, wo er sich mehr als die anderen Autoren mit dem geistigen Herkommen und philosophischen Willen des Dichters auseinandersetzt. Safranskis Resümmee: "Schillers Idealismus besteht in der Überzeugung, daß es möglich ist, die Dinge zu beherrschen statt sich von ihnen beherrschen zu lassen."
   
Heinz Stade: Unterwegs zu Schiller. Mit 47 Fotos von Falko Behr. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag (2. Januar 2005). 256 S., kart. 9,95 Euro (Aufbau Taschenbuch Nr. 8117)
Immer wieder macht es Freude, mit literarischen Reiseführern "in Dichters Lande" zu gehen, nachzuvollziehen, wo sie gelebt und gewirkt haben, das Einst mit dem Heute zu vergleichen und, nicht zuletzt, wenig bekannte Dichtermuseen und –denkmale zu entdecken. Für Goethe liegt da so manches vor. Bei Schiller musste der Autor lange Recherchen anstellen und viele Fahrten unternehmen. Herausgekommen ist eine reich illustrierte "Reise-Biografie", die auch Zitate aus Schillers Briefen heranzieht und zu einer anschaulichen Lebens-Topografie verbindet.